Mein Blog - neues vom Höfchen
Es geht weiter!
Zwei Jahre sind vergangen. Wegen schlechter gesundheitlicher Bedingungen konnte das Höfchen nur mit fremder Hilfe weiter unterhalten werden, wenngleich auf Sparflamme. Die Nandus haben ein neues,wunderschönes Zuhause gefunden, wo sie viel Patz mit ausgedehnten Weiden und Schatten spendenen Bäumen zur Verfügung haben. Sie haben sich ,was die Haltungsbedingungen betrifft, keinesfalls verschlechtertl, was der Hahn prompt mit einer Brut belohnt hat: Sechs putzige Küken schlüpften im Spätsommer!
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21.02.2017 Es kam wie es kommen musste
Am Samstag, den 21. Januar 2017 herrschten im Münsterland Gefrierschranktemperaturen. Also startet der Tag mit dem Entfernen des über Nacht gebildeten Eises in allen Trinkgefäßen für die Tiere.Warmes Wasser wird eingefüllt. Da bedarf es keiner großartigen Einladung an die durstigen Alpakas, Nandus, Hängebauchschweine, Laufenten und Hühner. Alle laben sich an dem begehrten frischen Trunk.
Bereits am Mittag sind die flacheren Gefäße erneut vereist, also schnell noch den Hängebauchschweinchen neues Wasser nachgießen und dann zum Einkaufen fahren. Ich eile in Richtung Stallungen. - Dann passiert es: Beide Füße rutschen nach vorne weg und ich falle hart auf die rechte Körperseite. - Ein tierischer Schmerz schießt durch meinen Körper! Stell dich nicht an, denke ich. Es tut halt weh, wenn man auf vereisten Boden stürzt, und blaue Fecken gibt es sicher auch. Jetzt steh wieder auf. - Nichts zu machen. Nicht einmal den Oberkörper kann ich vollständig aufrichten, geschweige denn das rechte Bein auch nur einen Zentimeter bewegen. Der Schmerz ist unerträglich. Jezt ist mir eines klar. Der Knochen um die Endoprothese herum muss verletzt sein!
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29.01.2016 Ein ungewöhnlicher Novembertag
Sehr spät bin ich heute aufgewacht - und wurde von einem herrlichen Anblick meines Gartens und der Weiden überrascht: gleißendes Sonnenlicht! Gräser, Sträucher und Bäume mit Raureif überzogen - der Himmel wolkenlos! Einfach nur einladend! Ich springe aus dem Bett - sofern man das bei einer Siebzigjährigen tatsächlich "springen" nennen kann -: die Tiere warten auf ihre Kellnerin, die warmes Wasser und Futter serviert! Eilig bereite ich mir eine erste - die beste! - Tasse Kaffee zu, packe ich mich warm ein und gehe an die Arbeit. Auf dem Fell der Alpakas liegt noch der Reif. Wie gut ihr dichtes Fell isoliert, habe ich bereits in den vergangenen Jahren an kalten Wintertagen feststellen können. Als ich das Gefieder der Nandus berühre, stelle ich erstaunt fest: auch auf ihren Körpern sitzt eine dünne Reifschicht, bei den beiden weißen Tieren zunächst gar nicht erkennbar. Das Gefieder isoliert also weit besser, als ich es vermutet hätte. Auch die kleinen, fetten Rüsseltierchen Kalle und Schnuffel sind aus ihren Strohhaufen im Stall herausgekrabbelt. Ihre dicke Speckschicht schützt auch sie gut gegen die Kälte. Nun warten sie, noch von "Strohmäntelchen" bedeckt, auf ihr Frühstück.
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13.11.2016 Dunkle Schatten zogen über das Höfchen hinweg.
Genau das war der Grund für mein langes Schweigen. Meine treuen Leser bitte ich dafür um Entschuldigung.
Es begann damit, dass die zunächst noch eher spielerisch ausgefochtenen Streitigkeiten meiner jungen Hängebauch-Keiler zunehmend heftiger ausfielen, bis sich die jetzt nahezu erwachsenenen Tiere, nunmehr unter dem Einfluss größerer Testosteronmengen im Blut, täglich blutige Wunden zufügten. - Meine Betaisodona-Vorräte gingen rasend schnell zur Neige! - Es blieb schließlich nur der Weg, die beiden vorläufig zu trennen. Schweren Herzens entschloss ich mich dazu, eine Kastration der Raufbolde in die Wege zu leiten. Bis dahin hatte ich immer noch gehofft, einen solchen Eingriff vermeiden zu können, nahm ich doch an, irgendwann werde sich eine bleibende Rangordnung von allein einstellen und weiteres Blutvergießen damit ein Ende finden. Ein Termin mit einem auf Schweine spezialisierten Tierarzt wurde vereinbart. Nach wenigen Tagen war dieser vor Ort, ein Nachbar stand als Helfer bereit. Ich selbst hielt es für besser, mich aus dem weiteren, für die beiden Tiere sicher nicht ganz unproblematischen Prozedere ganz herauszuhalten. Die Tiere sollten unangenehme, da furchteinflößende Erfahrungen nicht mit meiner Person verbinden und damit möglicherweise ihr Zutrauen und ihre mir so lieb gewordene Anhänglichkeit verlieren.
Während Kalle ganz problemlos narkotisiert werden konnte, entzog sich Schnuffel zweimal erfolreich dem Zugriff des Arztes und seines Helfers. Er floh durch einen beherzten Sprung über das etwa 60 cm hohe Törchen des Stalles und war danach nur durch meine Mithilfe wieder in ein kleines absperrbares Areal zurückzubringen. Ich hatte ihn mit seinem Lieblingsfutter, Eicheln, gelockt und mich umgehend wieder aus dem Staub gemacht. Schnuffel hatte aber mittlerweile soviel Adrenalin im Blut, dass die Betäubung kaum wirkte. Erst nach der dritten Injektion fiel er in einen halbwegs ruhigen Schlaf.
Nach mehr als eineinhalb Stunden war es geschafft. Beide Jungmänner waren "entmannt"! Zu meiner großen Freude entpuppten sie sich nach dem Aufwachen und den ersten torkeligen Schritten als genauso anhänglich und schmusig wie zuvor, allerdings nur mir gegenüber. Erst nach gut drei Wochen, als der Testosteronspiegel genügend gesunken war, durften die nun wieder verträglichen Brüder erneut gemeinsame Wege gehen.
Und es gab ein weiteres schlimmes Ereignis!
Meine Katze Sophie war seit acht Tagen verschwunden. Gerade mit dem Füttern fertig geworden, entdeckte ich in einiger Entfernung auf dem Grünstreifen am Straßenrand etwas Helles. Konnte das vielleicht ein Katzenkopf sein, der von Sophie? Ich wollte mich vergewissern und verließ das Höfchen um nachzusehen. Mein Wunschdenken erwies sich als irrig. Auf dem Weg zurück bemerkte ich an einer Pforte eine Bewegung. Irgend etwas Wuscheliges, das dort nicht hingehörte. Der Zottelopf eines meiner beiden Alpakas? Beim Näherkommen durchfuhr es mich wie ein elektrischer Schlag: Mein Borderkollie Benji hing kopfunter an der Pforte, verzweifelt zappelnd in dem Bemühen sich zu befreien. Er hatte sich am eigenen Fell aufgehängt, offenbar bei dem Versuch, die Pforte zu überspringen um mir zu folgen. - Der Befehl "Bleib!" den er kennt und in der Regel auch beherzigt, hätte ihn vielleicht von dem so verhängnisvollen Sprung abgehalten. - Ich hatte einfach nicht daran gesdacht, war in Gedanken nur bei der verschwundenen Katze gewesen! Meine Schuld!
Wie automatisch liefen die nächsten Schritte ab: Benji befreien, vorsichtig absetzen, die Verletzung inspizieren. Der Hund hatte sich durch sein wildes Zappeln das Fell des linken Oberschnenkels in Lappen abgezogen, so dass eine sehr große Wundfläche enttstanden war. Das Bein erschien mir im unteren Teil ebenfalls gebrochen, denn das verletzte und schockierte Tier hatte sich sofort ins Gras sinken lassen, als ich es absetzte. Einen guten Bekannten, der kurz zuvor mit seinen beiden Hunden vorbeibekommen war, rief ich zu Hilfe, bat ihn, Benji zum Auto zu tragen, während ich den Schlüssel holte. Ungefähr 20 Minuten später lag mein treuer Freund bereits narkotisiert auf dem OP-Tisch. Ich fuhr nach Hause. Erst jetzt begannen die Tränen zu fließen.
Positive Nachrichten kamen telefonisch etwa zwei Stunden später: das Bein war nicht gebrochen. Die abgezogenen Hautlappen waren in Position gebracht und mit insgesamt 73 Stichen wieder zusammengeflickt worden. - Wir haben die Knoten nach zwölf Tagen beim Fädenziehen gezählt! Nur zwei Löcher blieben an den Stellen, an denen die Haut zu zerfleddert gewesen war. Eine Woche lang musste Benji beim Arzt unter Beobachtung bleiben. Es fiel mir schwer ihn nicht zu besuchen zu dürfen, doch hätte er sich ganz gewiss zu sehr aufgeregt, sich dabei übermäßig bewegt und wohl auch nicht verstanden, warum er nicht nach Hause mitkommen durfte. So begnügte ich mich zwangsläufig damit, täglich die Genesungsfortschritte meines mir so ans Herz gewachsenen Kameraden zu erfragen, bis ich ihn endlich - nach acht langen Tagen - mitnehmen und selbst die noch notwendige Wundpflege durchführen könnte. Die erforderliche tierärztliche Kontrolle lief natürlich parallel dazu ab.
Mehr als zwei Wochen lang blieb es Benji nicht erspart, eine riesige Halskrause tragen, damit er die Wunden nicht ständig wieder auflecken konnte. Nur beim Fressen und bei Spaziergängen nahm ich sie ihm ab. Wochenlang ertrug er alles geduldig - bis das letzte noch offene Loch sich geschlossen hatte. Nun konnte die verhasste Halskrause entfernt werden. Das Schlimmste war überstanden. - Für ihn!
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13.07.2016 Glücksmomente
Gegen 07:30 Uhr werde ich heftigst wachgerüttelt: "Oma, wach auf!!!" Hört sich nach Katastrophenalarm an! Ich springe, erst halbwach, aus dem Bett so schnell meine altersmüden Beine es zulassen." Sophie ist wieder da!" - Ein Felsbrocken fällt mir von den Schultern. - Ich dachte schon ... :Eines der Enkelkinder ist verunglückt, verletzt, krank! Es brennt irgendwo im Haus! ... . Man kann ja nie so genau wissen, was passiert, wenn zwei lebhafte Enkelkinder, 8 und 11 Jahre alt, zwei Wochen ihrer Ferien auf Omas Höfchen verbringen.
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29.05.2016 Der diejährige Hühnernachwuchs ist komplett!
Endlich! - Schalenreste neben dem Nest der vierten Glucke. Sie saß auf den kleinen weißen Eiern der Belgischen Bartzwerge. Ich erwarte, dunkle, grau-schwarze Kleine vorzufinden, entdecke jedoch ein pechschwarzes und zwei reinweiße. Eine Erklärung dafür habe ich noch nicht. Putzig sind sie allemal - und ich züchte ja nicht nach den Kriterien der Rasse-Zuchtvereine, lasse lediglich Naturbruten zu. So können in den kleinen Eiern, die optisch wie die der Bartzwerge anmuten, durchaus Hybriden stecken. Mitunter ist das sehr spannend! Darüber hinaus gilt zuerst einmal: Hauptsache gesund!
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Pfingsten 2016: Warmes Plätzchen: - gesucht und gefunden!
Nein, sommerlich warm - wie noch in der vorausgegangenen Woche - war es am Pfingstfest 2016 nun wirklich nicht! Also machten sich die drei kleinen Nandukinder auf die Suche nach einem warmen und möglichst windgeschützten Plätzchen. Sie wurden fündig - und sanken kurz darauf, zusammen mit ihrem neuen Freund Schnuffel, der gleichzeitig Windschatten bot und Wärme spendete, in selig-süßen Schlaf. Sicherlich bietet sich ein solcher Anblick nicht allzu häufig, selbst in meinem kleinen Tierparadies in diesem Jahr zum ersten Mal! Da wird einem ganz warm ums Herz, und die ungemütlichen Außentemperaturen spielen plötzlich gar keine so große Rolle mehr. - Man schaut zu - und genießt!
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08.05.2016 Langsam schließt sich der Kreis
Es ging recht turbulent zu - seit dem 19. April, dem Tag, an dem ich mein 70. Lebensjahr vollenden durfte. Der Geburtstag selbst, eine größere Fete am 22. (mit Übernachtungsbesuch!), anschließend eine "tierisch" starke Bronchitis, begleitet von allen unangenehmen Erkältungssymptomen, die man sich nur denken kann, am vergangenen Freitag der Schlupf der Nanduküken nach 35 (!) Bruttagen, stets eine für den Hahn sehr anstrengende Zeit, denn der muss, abgesehen von wenigen Minuten "Beine vertreten", pausenlos auf dem Gelege sitzen, am Samstag die diesjährige Alpakaschur, etwa 70 km von Rheine entfernt (Anhänger besorgen, die Tiere verladen, hinfahren, bei der Schur ein wenig mit Hand anlegen, z.B, wenn es um die Haarpracht auf dem Kopf geht, Rückfahrt, usw. usw.!) Gott sei Dank kann ich das - trotz meines "Oldie-Alters" noch ganz gut, - auch, wie, umständebedingt, in diesem Jahr, - ohne Hilfe. Am Nachmittag dann Enkelbesuch mit Übernachtung. - Natürlich bleibt dabei einiges an Kräften auf der Strecke, weshalb ich mich jetzt erst einmal gründlich ausruhen möchte. Allerdings muss ich vorher noch die Kotecke meiner Schweinchen reinigen, die drei brütenden Hühner-Damen separieren (- damit die Küken nicht auch gleich gefressen werden), die Eier schieren, d.h. durchleuchten, um festzustellen, ob sich innen ein Küken entwickelt. Blumen gießen und so weiter und so fort. - Es wird wohl nicht ganz soviel werden mit der ersehnten Ruhe. Dennoch ist es schon eine große Erleichterung, nicht unter Zeitdruck arbeiten zu müssen!
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