31.08.2015 Ein ereignisreiches Wochenende
... liegt hinter Mensch und Tier auf dem Höfchen. Während Matze und seine Geschwister, jetzt knapp dreieinhalb Wochen alt, das tun, was den meisten "Kindern" - abgesehen vom Fressen - die größte Freude macht, nämlich Spielen - zur Zeit stehen Klettern und Balancieren ganz hoch im Kurs - haben sechs weitere Kückchen das Licht der Welt erblickt. Auch sie werden von ihrer Mutter vorbildlich betreut, eine putzmuntere bunte Schar, gelb und vielfarbig. Eine so späte Brut war eigentlich gar nicht vorgesehen. Als ich die Glucke und ihr Nest aber entdeckte, waren die Eier schon angebrütet. So habe ich sie ihr gelassen. Sofern wir nicht einen ungewöhnlich frühen Winter bekommen, werden die Kleinen es schon schaffen. Küken aus Naturbrut haben da eine ganz gute Chance. Auch benötigen sie praktischerweise keine Wärmelampe!
Am Sonntag Morgen machte Benji, mein treuer Border-Collie, durch unaufhörliches, sehr aufgeregtes Bellen auf sich aufmerksam. Ich entdeckte ihn an einer Stelle des Höfchens, wo eines der jungen Nandus - wie und warum auch immer - in einen sehr engen Spalt zwischen einem Zaun und einem nicht immer dort befindlichen mobilen Holzställchen für die Naturbruten geraten und dort eingeklemmt war. Aus eigener Kraft konnte es sich trotz größter Anstrengungen nicht befreien. Möglicherweise hätte es sich schwer verletzt und wäre vielleicht sogar ums Leben gekommen - wenn Benji nicht wäre. So konnte ich den Stall wegziehen und dem Nandujungen die Freiheit zurückgeben. An der Tatsache, dass es außer einigen Abschürfungen an den Beinen keine Vertletzungen aufwies und auch gleich mit dem Fressen begann,war zu ersehen, dass es mit dem Schrecken davongekommen war. Gott - und Benji - sei Dank! Er ist einfach ein toller Hund, den ich um kein Geld in der Welt missen möchte! Natürlich hat er nach seinem vielleicht für das kleine Nandu lebensrettende aufmerksame Verhalten ein ganz besonders großes und schmackhaftes Leckerchen bekommen! Wie man auf dem linken Foto oben sieht, begleitet er mich übrigens stets beim Füttern der Küken. Anscheinend liebt er das ganz besonders, läuft er doch immer gleich voran in Richtung Kükengehege, wenn er mich mit dem Kleinkükenfütter kommen sieht. (Anfangs besteht das übrigens meist aus graspelten Möhren mit ein paar Tropfen Öl, zerdrückten gekochten Eiern, zarten Haferflocken und Küken-Starterfutter.) Oft muss ich den leidenschaftlichen "Babysitter" ganz energisch auffordern mitzukommen, weil er am liebsten eine Weile im Kükengehege bleibt, was ich ihm allerdings nur ungern erlaube, nicht etwa, weil ich um Leib und Leben der Küken fürchten müsste, sondern weil ich ihn dort schon mehrmals vergessen habe! Irgendwann vermisse ich ihn natürlich, doch das kann dauern, da sich die Hunde bei gutem Wetter fast immer draußen aufhalten und frei auf dem ganzen Höfchen herumstromern.
Am kommenden Sonntag reist Benji übrigens mit seinem Trainer - in dessen geräumigem und klimatisierten Auto - nach Berlin, um dort an den deutschen Vereinsmeisterschaften im Agility-Sport teilzunehmen. Dafür hat er sich zusammen mit seinem Trainer und und seiner Mannschaft durch gute Leistungen qualifiziert. Benji liebt diesen Sport - und seinen Teampartner, der ihn ausgebildet hat und mit ihm trainiert, ganz besonders. Er steht niemals unter Erfolgsdruck, erhält seine Streicheleinheiten, auch wenn er einmal nicht auf den ersten Plätzen dabei ist, und das Training ist stets mit viel Spielen und Herumtoben verbunden, sehr moderat, in der Regel zweimal wöchentlich, finet jedoch bei großer Hitze oder starkem Regen, Frost oder Schneematsch. Dieser junge Mann, Benjis Trainer und Teampartner, war übrigens früher einer meiner Schüler im Englischunterricht! So spielt das Leben manchmal. Aus Zwangsgemeinschaft wurde so etwas wie Freundschaft. Uns alle freut es, denn wir haben, wenn auch auf ganz unterschiedliche Weise, unseren Spaß daran, die "Jungen" am Sport, Spiel und Zusammensein, ich daran, dass die beiden "Kumpel" regelmäßig ihr Vergnügen (und reichlich Bewegung!) haben.
Bleiben Sie mir treu!