11.04.2015: Vorbereitungen für den Nachwuchs
9:00 Uhr. - Ein Blaumeisen-Pärchen hüpft im Zierkirschenbäumchen von Zweig zu Zweig. Sucht es nach den ersten schmackhaften Blütenknospen - oder sind die zarten Vögel vielleicht kleinen Insekten, die wir gemeinhin als Schädlinge betrachten, auf der Spur? Beim Zubereiten der ersten Tasse Kaffee bemerkte ich bei einem Blick aus dem Küchenfenster, wie ein Amselweibchen Flaumfedern der Hühner aufsammelte und damit in einem großen Zedernbusch verschwand. Dort wird es also hoffentlich in einigen Wochen Nachwuchs geben. Ich darf auf keinen Fall vergessen, im unteren Bereich einen leichten Zaun rund um den Busch anzubringen, damit Sophie und Lea - oder die Katzen der Nachbarn - nicht an das Nest gelangen können.
Ein Blick auf das Nandugelege zeigte, dass die Brut dort noch nicht begonnen hat. Der Hahn war gerade damit beschäftigt, die Eier zu wenden, ein angeborenes Verhalten. Es verhindert, so wurde mir gesagt, dass der Dotter mit dem Inneren der Eischale verklebt. Im letzten Jahr begann der Hahn am 19. April mit dem Brutgeschäft, - allerdings lagen zu dem Zeitpunkt mehr Eier im Nest.
Wüsste ich, dass ich alle Küken, wenn erwachsen, gut unterbringen könnte, würde ich liebend gern wieder mehr Jungtiere nachziehen. Noch habe ich jedoch keine Abnehmer. Und nur Nachwuchs zu erzeugen, weil ich so große Freude an den drolligen und tollpatschigen Kleinen habe, wäre ethisch nicht vertretbar. Sie gehören in die Hände tierlieber und verantwortungsbewusster Menschen, die Freude an ihnen haben und auch bereit sind, sie über einen langen Zeitraum zu betreuen. Man braucht dafür in erster Linie eine ausreichend große Weidefläche, am besten mit ein paar Büschen oder Bäumen und, ganz wichtig, Zugang zu frischem Wasser.
Bleiben Sie mir treu!