Menu


04.09.2015 Darf ich tatenlos zusehen?

Seit Tagen geht mir immer derselbe Gedanke durch den Kopf: den Tieren auf deinem Höfchen geht es sehr gut. Auch dir selbst geht es gut, von einigen altersbedingten Wehwehchen einmal abgesehen, sogar bestens.

Es ist eine Tatsache: Ich gehöre zu den privilegierten Vertretern meiner Spezies. Ich habe einen verständnisvollen Partner, bin finanziell abgesichert, habe Freude am Leben. 

Ist es auf dem Hintergrund dessen, was zurzeit auf  Europa und insbesondere Deutschland  zukommt, überhaupt vertretbar, sich so vorrangig um die tierischen Mitbewohner unseres Planeten zu kümmern, wie ich das hier zu meiner eigenen Freude auf meinem Höfchen tue und dabei das, was derzeit pausenlos durch die Medien geht, die Not und Verzweiflung vieler Mit-MENSCHEN, weitgehend auszuklammern?

Gehöre nicht vielleicht auch ich zu denjenigen Menschen, die gern ihren Kopf in den Sand stecken, um das eigene Verhalten nicht hinterfragen zu müssen, nicht Mitmensch-orientiert aktiv werden zu müssen? Kann ich, könnte ICH in Zukunft mit dieser Vogel-Strauß-Politik zufrieden leben? Wenn nicht, was kann ICH tun, um meinen Anteil dazu beizutragen, dass sich irgendwo irgendetwas zum Positiven wendet? Habe ich überhaupt die Möglichkeiten? Was habe ICH anzubieten? 

Die Antwort kam schnell - aus meinem tiefsten Inneren:

Ich spreche eine Fremdspache, die zufälligerweise  Weltsprache ist, ich kann sie unterrichten, habe darin mehr als 40 Jahre Erfahrung, und das Unterrichten hat mir immer Freude gegeben.  Ich habe Platz, ich habe Tiere ... zusammen genommen "mein kleines Paradies".

Ich bin gern mit Menschen zusammen, gebe gern, nehme auch gern. Und ich bin pensioniert, habe somit mehr Zeit als diejenigen unter uns, die noch voll im Berufsleben stehen, - und oftmals dennoch helfen. Gäbe es da nicht auch für MICH Möglichkeiten mitzuhelfen, wenigstens einigen wenigen Menschen zur Seite zu stehen?

Ich habe mich an die Stadt Rheine/Flüchtlingshilfe gewandt und werde zu Beginn der kommenden Woche vielleicht erfahren, ob und wie ich mich engarieren kann. - Der Anfang ist gemacht. Ich fühle mich besser, - ruhiger.

Besuchen Sie mich gern wieder. -  Für Rückmeldungen bin ich übrigens stets dankbar. (Gästebuch!)